27,12 MHz 4-Kanal Tip-Anlage
Irgendwann Mitte der 70er Jahre fing ich an, mich für Funkfernsteueranlagen zu interessieren. Die waren damals in der DDR nicht so dicht gesät und billig waren sie auch nicht. Als gelernter Elektroniker denkt man da: "das kann so schwer nicht sein". Also ein passendes Kochbuch gekauft und los geht's. Günter Miel war damals, was Bücher über den Selbstbau von solchen Anlagen anging, die erste Wahl. Also hab ich mir das obige Buch angeschafft. Ach ja, dann war da noch das leidige Problem mit den Genehmigungen. Erst mal brauchte man eine Genehmigung zum Aufbau der Anlage. Da mußte man erklären, was man damit anstellen wollte und auch Schaltpläne und technische Daten mußte man einreichen. Wenn die Genehmigung erteilt war, hatte man ein Jahr Zeit, die Anlage aufzubauen und einzumessen. Dann wurde sie zur Abnahme vorgestellt. Wenn alles OK war, bekam man endlich die Genehmigung zum Betreiben. Das Papier oben ist für meine zweite Anlage, nachdem
ich die erste an einen Kollegen verkauft hatte. Für diesen Verkauf
brauchte ich übrigens auch erst wieder eine Genehmigung und Ihr ratet
es wohl schon? Richtig, der Kollege brauchte auch eine Genehmigung um
die Anlage zu kaufen und betreiben. Wir mochten damals wirklich Genehmigungen
sehr! 27,12 MHz AM, 4-Kanal Tipp Anlage Meine erste Anlage war, wie im Buch beschrieben, eine sehr einfache 27,12 MHz AM 4-Kanal Tipp Fernsteuerung mit Pendelaudion Empfänger. Ich meine, technisch war sie schon einfach, nur damals nicht für mich. Ich hatte da schon so meine Probleme. Glücklicherweise hatte ich auch gute und hilfreiche Kollegen. Mit deren Hilfe hat es dann auch geklappt. Jedenfalls war ich stolz wie ein Spanier. Damals war eine Funkfernsteuerung ja auch noch wirklich was Besonderes. Heute wird niemand mehr so was bauen. Nur zur Information zeige ich hier mal die Schaltpläne.
Wenn man sich die Schaltpläne ansieht, dann ist das natürlich Nostalgie pur, aber Spaß hat's gemacht und funktioniert hat es auch. Später hatte ich die komplette Anlage zusammen mit
der Müritz an einen Kollegen verkauft,
der sie über viele Jahre in seinem Besitz hatte. Im Sommer 2018 hat
er mir beides zum Rücktausch angeboten. Daher kann ich nun nach vielen
Jahren die folgenden Bilder zeigen. Alles ist noch in genau dem Zustand,
wie nach dem Bau. Oben quer die HF-Platine, darunter das Anzeigeinstrument für die Betriebsspannung. In der Mitte der Tongenerator, der nachträglich verändert wurde. Daher fehlen dort Bauteile auf der Platine und die Trimmer hängen direkt an den Mikrotastern. Das war nicht ursprünglich so vorgesehen. Den Grund hab ich vergessen. Links unten die kleine Platine ist die Schaltung für die Betriebsspannungsanzeige mit einer Funktion zur Warnung für Unterspannung durch LED. Diese Platte trägt den kompletten Empfänger. Ganz rechts von der Kante bis zu den vier Trimmpotis sitzt das Pendelaudion. Der Rest sind die vier Tonschaltstufen. Damals habe ich Leiterplatten mit Scribent-Feder und Nitrolack von Hand gezeichnet. Da sah das Ergebnis eben so aus, wie hier oben zu sehen. Diese Anlage wurde etwas später durch eine ebenfalls selbst gebaute 7-Kanal Proportionalanlage ersetzt. |